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Kleidung ist durch „Fast Fashion“ zu einem Klimasünder geworden

Wir tragen Kleidung nicht mehr, wir konsumieren sie im Minutentakt. Ein Kleidungsstück wird im Schnitt viermal getragen, bevor es in der Tonne landet. Einige Stücke kommen sogar direkt ungetragen im Altkleidercontainer. Jeden Monat ein neuer Trend. Wir kaufen und entsorgen Kleidung in einem immer schneller werdenen Kreislauf.

Wenn die entsorgte Klamotte noch gut erhalten ist, wird sie aufbereitet und weiterverkauft. Im besten Fall landet sie  in einem Second Hand Shop im eigenen Land oder sie geht mit dem Containerschiff nach Afrika, Asien oder Osteuropa. Weniger gut erhaltende Kleidung wird recycled oder direkt verbrannt. In letzter Zeit häufen sich sogar Berichte, dass Hersteller unverkäufliche Neuware direkt verbrennen.

Verbrannte Kleidung

Leider ist die Kleidung mittlerweile zunehmend minderer Qualität. Textilien aus Plastik (bspw. Polyester) schaden der Umwelt von der Entstehung bis zur Entsorgung. Diese Kleidung kann im Second-Hand-Markt oft nicht weiterverkauft werden, sondern wird verbrannt oder als Müll in den globalen Süden verschifft. In Subsahara-Afrika sind durch die enorme Flut an billigen Second Hand Textilien aus Europaeigene Wirtschaftsstrukturen in der Textilbranche zerstört worden. Der Handel mit gebrauchten Textilien aus Europa, Asien und den USA, bringt den Menschen vor Ort Arbeit, verhindert jedoch den Aufbau und Absatzmarkt regionaler Textilstrukturen.

Die Wertschöpfungskette liegt mit dem Mehrgewinn in Ländern des globalen Nordens: textile Rohstoffe werden in Ländern des globalen Südens billig eingekauft und verarbeitet, der Absatz findet in Ländern des globalen Nordens statt und schlussendlich landen die Reste, ob als Müll oder im Weiterverkauf wieder in den Ländern des globalen Südens. Das sorgt für immer mehr Müll, deutlich zu sehen an Namibias Küsten.Die Länder des globalen Südens brauchen die Chance auf eine eigene nachhaltige Textilwirtschaft, um ein gleichwertiger Teil des Weltmarktes zu sein. Sie sind nicht der Mülleimer Europas.

Verantwortung ist gefragt

Modeunternehmen müssen für die gesamte Wertschöpfungskette Verantwortung übernehmen und Transparenz zeigen, von der Herstellung bis zum Nutzen der Kleidung. Für Kleidung muss ein wirksamer Kreislauf geschaffen werden: sortenreine Materialien, sinnvolle Verwertung und anschließendes Recycling. Auch wenn die Handlungsmacht von Konsument*innen beschränkt ist:Achte auf die Kleidung die du kaufst. Kaufe gebraucht oder nachhaltig. Überlege wie du deine alte Kleidung entsorgen oder verschenken kannst. #slowfashion

LusT auf Mehr?

Wenn du jetzt Lust bekommen hast mehr über die Hintergründe des globalen Second-Hand Textilhandels und die Produktionsbedingungen von Kleidungsstücken zu erfahren, dann schau doch mal in unsere Workshop-Sammlung oder schau in unsere Kategorie Brain Food, dort findest du weiterführende Links & Inhalte!